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Too Human (Xbox 360) Bewertungen und Meinungen
3 von 3 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich:
5.0 von 5 Sternen
Unkomplizierter Actionspass mit Detailschwächen, 12. April 2010
Von Heretic Novalis - Alle meine Rezensionen ansehen(TOP 500 REZENSENT)
Spaßfaktor:4.0 von 5 Sternen
Rezension bezieht sich auf: Too Human (Xbox 360) (Videospiel)
Too Human ist ein klassisches Actionspiel in einem originellen SciFi-Gewand und mit gewöhnungsbedürftiger Steuerung. Ich denke es ist am besten, wenn ich die einzelnen Punkte separat aufführe, damit sich jeder ein entsprchendes Bild machen kann.
Setting
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TH dreht sich um einen "Gott", welcher von seinesgleichen als "allzu menschlich" angesehen wird - daher auch der Titel dieses Spiels. Die Umgebung erinnert stark an eine Mischung aus Shadowrun, Matrix und Hellgate: London. Die Menschen haben sich gegenseitig mit immer fortschrittlicheren Waffensystemen dezimiert, die sich schlussendlich gegen ihre Erbauer wendeten und mehr oder weniger die Herrschaft über die Welt übernahmen. Einige Menschen haben sich mittels Cybertech soweit "entwickelt", dass sie von den "normalen" Menschen als Götter verehrt werden. Die "Mythologie" basiert auf der nordischen Götterwelt, allerdings wurde diese stark abstrahiert. So ist zum Beispiel ODIN keine Person, sondern die Bezeichnung eines Netzwerks. Walküren holen stilecht gefallene Krieger vom Schlachtfeld zurück zur ODIN-Station, Trolle, Kobolde und Schwarzalben sind Maschinenwesen und man kämpft mit Schwertern, Hämmern und Plasmagewehren. Ein durchaus interessantes Setting, was durch eine Parallelwelt im Cyberspace ergänzt wird, welche ähnlich wie die Matrix in Shadowrun funktioniert: verschlossene Türen lassen sich z.B. öffnen, indem man im Cyberspace kleinere Rätsel löst und so dort vorhandene Barrieren beseitigt. Auch eine Form des Hackens ;)
Grafik
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Bei einem Actiontitel ist die Grafik natürlich ein relativ wichtiger Punkt. TH macht hier einiges richtig, allerdings merkt man dem Spiel die verwendete Unreal-Engine an. HD-Pracht bekommt man kaum zu sehen, wobei die Cutscenes aber recht ansprechend gestaltet wurden. Im Spiel selbst fällt dies aber nicht allzu negativ auf. Man ist mehr damit beschäftigt, die Gegner zu dezimieren, als auf die grafischen Details zu achten.
Sound
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Die musikalische Untermalung ist absolut passend für das SciFi-Götter-Setting. Orchestrale Klänge und zum Geschehen dynamisch abgestimmte Stücke lassen kaum Wünsche offen. Die e der mitkämpfenden NPCs sind stellenweise recht lustig geraten, besonders gewollt übertriebene Tapferkeitsbekundungen wie "Die Monster erzählen ihren Kindern von mir, um ihnen Angst zu machen!" lassen den Spieler öfters schmunzeln. Leider wiederholen sich nach spätestens 2 Kapiteln fast alle e und fangen dann auch manchmal an zu nerven. Die Soundkulisse im Kampf ist durchweg gut, die Effekte machen gerade auf Surround-Systemen viel Laune. Die deutschen Synchronsprecher machen einen guten Job, sodass man nicht unbedingt auf die englische Originalfassung umschalten muss.
Kampfsystem
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Hier geht TH eigene Wege. Normalerweise kämpft man mit den 4 bunten Buttons und evtl. den Schultertasten und den Wippen. In TH steuert man seinen Charakter, wie in anderen Spielen auch, per linkem Analogstick und kämpft vornehmlich aber mit dem rechten Stick! Auch Kombos führt man durch die Bewegungen der beiden Sticks aus, was das Handling in hektischen Situationen nicht gerade erleichtert und die Kämpfe auf ein wirres Kreisen der beiden Sticks reduziert. Für den Fernkampf nutzt man die beiden Wippen, gezielt wird mit dem rechten Stick. Die Buttons dienen zum Springen, dem Aktivieren von Buffs und dem Einsatz von "Spinnen" (ein mehr oder weniger intelligentes Waffensystem). Munitionssorgen hat man keine, da sich die Waffen bei Nichtgebrauch selbsttändig wieder aufladen.
Steuerung
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Wie erwähnt, läuft man mittels des linken Analogsticks, man schlägt mit dem rechten Stick zu und mit beiden Sticks lassen sich Kombos ausführen. Geschossen wird mit den beiden Wippen, Ausweichen, Springen und Buffs/Spezialwaffe setzt man über die Buttons ein. Das wars im Grunde. Was mir persönlich nicht gefallen hat, war die Kamerasteuerung: es gibt keine! Man kann lediglich zwischen verschiedenen Entfernungseinstellungen umschalten und sich (außerhalb von Kämpfen!) begrenzt in Blickrichtung umsehen. Die linke Schultertaste dient noch zum zentrieren der Kamera - mehr gibts nicht. Gerade in Kämpfen wäre es wünschenswert gewesen, dass man sich einen Überblick verschaffen kann. So muss man mehr oder weniger raten, wo weitere Gegner stehen... oder eben warten, bis die Kamera sich ausgerichtet hat.
Sammelwut
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TH bietet eine recht hohe Itemvielfalt - theoretisch. Denn nur wenige Ausrüstungsgegenstände sind wirklich sinnvoll verwendbar. Das Itemsystem lässt sich wohl am ehesten mit dem von Diablo 2 oder HG:L vergleichen. Man findet Waffen und Rüstung bei Gegnern oder in Altären, benutzt diese oder "legt sie ab" (der deutsche Ausdruck für "verkaufen"). Manche Items kann man mit Runen aufwerten und es gibt Baupläne für z.B. Setitems. In Shops kann man sich ebenfalls nach brauchbaren Gegenständen umsehen und es ist möglich, seine Waffen und Rüstungsteile in der Lieblingsfarbe einzufärben. Die Jagd nach immer besserer Ausrüstung macht auch eine ganze Weile Spass, wird gegen Ende (das Maximallevel liegt bei 50) recht eintönig, da gerade die Setitems SEHR selten sind und Itemdrops zufällig generiert werden. Die Qualität von Gegenständen wird nach dem bekannten WoW-Schema dargestellt (weiss, grün, blau, lila, orange, rot) und man sieht im Inventar auf einen Blick, ob sich ein Wechsel der jeweiligen Ausrüstung lohnt, da bessere/schlechtere Werte entsprechend hervorgehoben werden.
Das *Sterben* nach Glück
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Wenn man stirbt, muss man alles nochmal machen. So kennt man das aus so ziemlich allen anderen Spielen dieser Machart. In TH ist der Tod allerdings nur etwas nervig, hat ansonsten aber keine Auswirkungen auf das Spielgeschehen. Man verliert keine Erfahrungspunkte und muss auch nicht von Neuem die Gegner töten. Es bleibt alles so, wie es zum Zeitpunkt des Ablebens war. Das erleichtert Bosskämpfe ungebmein, trivialisiert sie aber auch, da man sich keine Taktik überlegen muss, sondern einfach "draufhalten" kann. Stirbt man, sieht man eine Walkürensequenz und findet sich danach wieder am Sterbepunkt wieder. Die Gegner haben noch die gleichen Hitpoints wie beim Ableben, sodass man einfach da weitermachen kann wo man gezwungenermaßen aufgehört hat. Man kann sich auch nicht zu Tode stürzen, da man schlichtweg nirgendwo runterfallen kann, wo es nicht vorgesehen ist. Und selbst wenn, würde es nichts ausmachen, da man ja keine Nachteile durch das Sterben hat (ausser dass die Ausrüstung später etwas an Haltbarkeit verliert).
Charakterentwicklung
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In TH hat man die Wahl zwischen verschiedenen Klassen (z.B. Krieger, Berserker,...), welche jeweils einen dreigeteilten Talentbaum besitzen. Dieser Baum ist allerdings recht klein geraten und bietet kaum Variationsmöglichkeiten. Nach Abschluss des ersten Kapitels bekommt man noch einen weiteren Baum dazu, welcher sich nach der persönlichen Gesinnung richtet: "Cybertech" oder "Menschlich". Allerdings ändert sich dadurch nicht wirklich viel, lediglich das Töten der Gegner geht schneller vonstatten. Um die eigene Überlebensfähigkeit braucht man sich ja aufgrund des Sterbesystems nicht zu kümmern ;)
Fazit
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Sehr interessantes Setting, passend düstere Atmosphäre und eine ansprechende Story: Too Human ist auf jeden Fall zumindest einen Test wert. Für ~10¤ (gebraucht) kann man aber auch bei einem Kauf nichts falsch machen. Man bekommt recht viel Hack'n'Slay-Action, darf sich von der Sammelwut anstecken lassen und hat unkomplizierten Spass. Tiefgang findet man hier allerdings abseits der Hintergrundgeschichte nicht. Es gibt keine komplizierten Rätsel oder irgendwelche Aufgaben, die einen besonders fordern. Man merkt aber auch, dass TH das alles gar nicht haben will. Es macht einfach Spass. Die einzigen Probleme, die mir negativ aufgefallen sind, waren die (nicht vorhandene) Kamerasteuerung und das gewöhnungsbedürftige Kampfsystem mit Stick-Steuerung. Aufgrund des verwendeten "Sterbesystems" gibt es erfreulich wenige Frustmomente, allerdings auch kaum wirkliche Herausforderungen. Wer unkomplizierten Actionspass im Stil von HG:L, Diablo & Co. sucht, ist hier richtig. Wer etwas mehr Anspruch sucht, ist bei Darksiders & Co. besser aufgehoben.
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