Preis : EUR 54,44
Resonance of Fate XBOX 360 [Englisch Uncut] Bewertungen und Meinungen
5 von 5 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich:
5.0 von 5 Sternen
Wer braucht da noch Final Fantasy, 22. März 2010
Von A. Roedig - Alle meine Rezensionen ansehen(TOP 500 REZENSENT)
(REAL NAME)
Spaßfaktor:5.0 von 5 Sternen
Rezension bezieht sich auf: Resonance of Fate PS3 [Englisch Uncut] (Videospiel)
(basierend auf der Importversion)
Zugegeben, die Überschrift wird wohl sehr viele Negativstimmen anlocken, die einfach etwas gegen "FF ist so toll auch nicht" Personen bashen, aber was soll ich sagen Resonance of Fate (oder End of Eternity in Japan, wo der Titel also an einen Klassiker von Isaac Asimov angelegt ist) muss sich dem Vergleich stellen, wo es doch genau im gleichen Rahmen der angeblichen Überperle des JRPGs erscheint.
Natürlich ist mir bewusst dass der Titel wohl kaum solche Summen verschlungen hat wie ein Final Fantasy, aber wer nicht gänzlich verblendet ist wird hier nicht minder wenig aufpolierte Optik als auch opulenten Soundtrack geliefert bekommen - eben genau das, wofür der Entwickler tri-Ace durchaus auch steht. Hinzu kommen die Personen hinter Perlen wie Valkyrie Profile, was RPGler ebenfalls aufhören lassen sollte und Parallelen zu dieser Serie sind bei "Resonance" nicht zu leugnen. Zu all dem aber später mehr.
Von Bauern und Prinzessinnen
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Die Story ist in einer fernen Zukunft angesiedelt in der die Umwelt eine drastische Änderung durchleben musste. Giftige Gase einer unbekannten Herkunft haben das Land eingenommen und weil die Menscheit nicht fähig war sich dem anzupassen mussten sie in eine gigantische Konstruktion flüchten - den Turm "Basel". Dieser Turm ist nicht nur eine Maschine die die Luft reinhaltet, sondern auch eine gigantische Ansammlung von Städten und anderen Lokalitäten - quasi eine Welt in der Welt, die komplett nach Klassen strukturiert ist. Während unten die armen Schlucker in Slums leben werden die Menschen weiter oben immer wohlhabender und auch die Häuser und Wohnungen immer pompöser.
Über Jahre hinweg schien alles soweit ohne Probleme zu funktionieren, doch wie so oft kann solch ein künstliches Utopia nicht immer wie geschmiert laufen. Basel hat also eine Fehlfunktion.
Genau hier beginnt die Geschichte um ein durchaus ungleiches Quartett. Zephyr, den durchaus etwas mürrischen Waisenjungen, Subject #20, eine mysteriöse junge Frau (Kleiner Spoiler: Ich zähle "sie" bewusst einzeln), Vashyron, der Ex-Militär und Leanne (bzw. Reanbell), welche bei Zephyrs erster Begegnung beinahe gestorben wäre.
Was kann man groß zu dieser Truppe sagen Es sind freilich typische JRPG-Klischees dabei und auch optisch bekommt man "Kulleraugen" oder den typischen Jrock-Emo-Gothic-Stil bei einigen Figuren um die Ohren gefegt, aber hier wirkt durchaus alles etwas neuer, ja sogar frischer und zeitgleich auch bodenständiger, denn übrewiegend kommen die ganzen Figuren recht normal daher und tragen nicht zwingend Star Wars- oder Avatar-Kostüme. Weiterhin liegt es nicht nur an der herrlich schrägen und unperfekten Welt - also völlig das Gegenteil von FFXIIIs abermals sehr steriler, weißer Strahlenwelt und den ach so glatten Figuren die aus den nächsten Modelcasting stammen könnten - sondern auch überwiegend an dem Gameplay, was dieses RPG aus der Masse heraustechen lässt.
Schwerter und Magie sind so... 1990!
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Der Mix aus rundenbasiertem und Echtzeit-Kampf ist erstmal noch nicht wirklich neu. Dies trifft auch auf den Mix der Kämpfe zu, welche immer zwischen eher kommandolastig (also Befehle eingeben und zusehen) als auch purer Actionlast variieren. Der Clou steckt im Detail und ist ähnlich genial dem Kampfsystem eines Valkyria Chronicles. Es bis in's letze Detail zu beschreiben würde alle bisherigen meiner texte sprengen, daher das Wesentliche in relativer Kürze:
Wer Schwerter und Magie sucht wird hier NICHT fündig, denn es gibt nur Schusswaffen und Sprengkörper wie Granaten und Co. Alleine hier durchbricht "Resonance of Fate" ein RPG Element. Dennoch gibt es für Magie durchaus einen Ersatz, denn es gibt zwei Arten von ANgriffen. Den Standardangriff und den, wir nennen es mal so, Spezialangriff. Während ersterer recht dröge daherkommt schlagen bei letzterer Version die Protagonisten Salti und andere wahnwitzige Kunststücke in einer grandiosen Perfektion die man so wohl eher selten bis noch nie in Videospielen gesehen hat. Eben diese Angriffe sind nicht nur schlagkräftiger, sondern eben auch als Magieersatz anzusehen, können diese nur auf Kosten bestimmter Punkte benutzt werden. Weiterhin bezieht der Titel munter die Umgebung der einzelnen Arenen mit ein, so kann zum Beispiel geschickt hinter Mauern Schutz gesucht werden oder schon mal eine Kiste mix explosivem Inhalt als zusätzlicher Schadenlieferant herhalten.
Der eigentliche Angriff beinhaltet auch zwei mögliche "Schadensmodelle", die ebenfalls strategisch eingesetzt werden können, genannt Scratch- und Direct-Damage. Während die erstere (übrigens immer blau dargestellt) sehr schnell Energie abziehen kann ist es dieser untersagt den finalen Stoß, pardon, Schuss zu geben und der damit zugefügte Schaden regeneriert sich auch über die Zeit wieder. Wer einen Gegner besiegen will muss im passenden Moment zur anderen Variante wechseln, der Direct-Damage (rot dargestellt). Allerdings stellt sich dies nicht immer so einfach dar, denn man muss durchaus imemr wieder zwischen beiden Modellen wechseln um zum Beispiel überhaupt Rüstungen zu knacken, usw.
Doch das Kampfsystem geht noch deutlich weiter, denn jeder Gegner hat sog. Hitzonen, also Körperteile, die anvisiert werden können. Man wird regelrecht erschlagen was man alles in diesem Kampfsystem untergebracht hat und das kommt natürlich zu einem sehr hohen Preis. Kämpfe sind durchaus schwer und verzeihen keine großen Fehler, daher ist es essentiell sich wirklich in das Spiel zu vergraben und dieses neue Kampfsystem zu lernen. Wer darauf keine Lust hat sollte einen Bogen um dieses JRPG machen - verpasst aber ein sehr lohnendes Abenteuer.
Ebenso eigen wie das Kämpfen gestaltet sich aber auch das Aufstufen der Charaktere, denn dies wird ausschließlich über den Einsatz der Waffen und nicht nach normalen Erfahrungspunkten vollzogen. Eine Figur kann zum Beispiel alle drei Typen von Waffen benutzen und je nachdem wie oft diese benutzt werden stuft diese Fähigkeit bei einer Figur auf. Hat zum Beispiel Zephyr bei seinen drei Waffen die Werte Lv 1, Lv 4 und Lv 3, so wird das alles zusammengezählt und ergibt das Charakterlevel von 8. Das mag erst etwas verwirrend klingen, aber es ist recht simpel und bietet so eine weitere Möglichkeit der individuellen Anpassung seiner Figuren.
Du entscheidest über deinen Style
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Als hätte man nicht schon genug via Kampfsystem in den Titel gepresst, geht dieser regelrechte "Mindf**ck" an Komplexität auch innerhalb anderer Elemente weiter. Waffen und Figuren können nach Lust und Laune umgestaltet werden. zwar kann man bei den Figuren nur die Kleidung, Haar- und Augenfarbe anpassen, aber mit so vielen Möglichkeiten dass dies denen von White Knight Chronicles schon fast Konkurrenz macht. Auch bei Waffen wird man mehr als nur erschlagen mit der Fülle an Modifikationsmöglichkeiten. Drei Abzüge Vier Visiere Acht Abschussvorrichtungen Alles kein Problem - wobei hier optisch ein Limit gesetzt ist, denn die Waffen nehmen nicht zwingend immer das Aussehen an, was man ihnen verpast hat. Es ändert jedoch auch hier nichts an der regelrecht unverschämten Fülle an Möglichkeiten. Stunden über Stunden in Menüs kann man hier verbringen.
Hässlich ist anders
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Optisch kann man nicht zwingend am Spiel meckern. Das Studio zeigt mal wieder was es kann, aber auch hier sind durchaus deutliche Unterschiede zwischen InGame und vorgerenderten Zwischensequenz zu sehen. Die InGame-Grafik muss sich aber nicht verstecken, denn es sieht alles verdammt gut aus. Zwar wirken, wie schon erwähnt, durchaus viele Figuren wie aus dem typischen Japano-Kitsch, trotzdem bricht dieser nicht zu stark durch, was wohl an der Farbgebung liegt. Grau und Braun sind die vorherrschenden Farbtöne, was durchaus auch wieder an Valkyrie Profile erinnert. Natürlich sind diese Farben aber auch die erste Wahl für die regelrechte Steampunk-Kulisse, in der "Resonance" spielt.
Kameratechnisch sind vorallem die Kämpfe sehr gut inszeniert, aber auch sonst weiß der Titel zu überzeugen. Man mag darüber streiten in wie weit feste Kameraperspektiven, oder Kameras auf Schienen während Erkundungstouren noch angemessen sind - übrigens wieder ähnlich Valkyrie Profile - aber so bekommt man immer bombastisch eingefangene Bilder zu sehen. Überall dreht und dampft etwas in Basel und dieser ganze Technikfirlefanz geht eine unglaublich skurrile, aber schöne Symbiose mit durchgestylten modernen Gebäuden im Stil des Porsche Museum, dem Bombast katholischer Kirchen, oder verschmodderten Slums ein.
Optisch nicht ganz so überzeugen kann jedoch die Weltkarte. Hmmm... Hier werden sich wieder viele Geister scheiden, denn im Prinzip besteht diese aus einer großen Anzahl von (Bienen)Waben, wobei jede dieser Waben einen Abschnitt darstellt. Ein neuer Bereich kann nur betreten werden, wenn man dieser erspielt wurde. Quasi wie bei einem Puzzle legt man nach und nach seine erspielten Teile in die an ein Spielfeld erinnernde Landkarte und versucht sich so den Weg zur nächsten Lokalität zu legen. Ich weiß dass das durchaus etwas albern daherkommt, aber wirklich negativ kann ich zumindest das ganze System dieser Karte nicht betiteln. Optisch jedoch nicht wirklich ein Highlight, weil alles recht leer aussieht. Ist im Zuge der vielen einzelnen Waben wphl aber die beste Lösung gewesen, denn die Übersicht auf der gigantischen Karte wäre sonst dahin. Natürlich gibt es auch an der Karte durchaus einige Dinge die den sonstigen Modifikationen in nichts nachstehen, aber man kann einfach nicht auf alles eingehen.
Bekannte Klangwelten
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Die Musik weiß ebenfalls zu überzeugen, was aber nicht verwunderlich bei dem Team dahinter ist. Da darf freilich die musikalische Begleitung eines Motoi Sakuraba nicht fehlen, wobei man auch hier wieder attestieren muss dass sowohl die klassischeren als auch die rockigeren Stücke alle an seine anderen Spiele erinnern. So wird nicht nur ein weiteres Mal Valkyrie Profile in's Gedächtnis gerufen, sondern auch Star Ocean und Co. Verdammt gut klingen tut's aber und sehr viele Stücke sind wahre Ohrwürmer.
Auch die Sprecher wissen zu überzeugen, was aber auch nicht verwunderlich ist, denn hochrangige Personen wurden verpflichtet. So wurden unter Anderem nicht nur die Stimme von Nathan Drake (Uncharted) verpflichtet, sondern auch Sprecher die man aus God of War, Wild Arms und anderen Spielen, oder gar Anime-Serien kennt.
Die Sache mit dem Speichern
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Es gibt ja immer den Irrglauben man könne IMMER speichern, weil das Spiel so schwer ist. Stimmt nicht, zumindest nicht ganz. Der Quicksave ist nicht von Anfang an verfügbar und wenn, dann nur wenn es keine Gegner gibt. Zudem kann nur ein Quicksave erstellt werden, der bei einem Laden sofort gelöscht wird. Leichter wird dadurch nichts, sondern man kann nur abspeichern wenn man keine Zeit hat und dann dort weiterspielen, nicht aber abspeichern um unbegrenzt von dieser Stelle zu starten. Es gibt zwar die Möglichkeit den Quicksave zu kopieren, dann via USB zu speichern und sollte man dann bei einem Boss sterben kann man den Speicherstand wieder auf die PS3 spielen, der Aufwand ist aber gelinde gesagt unnötig und besch.... Da heißt es also: In den sauren Apfel beißen. Zwar mögen viele Bossfights unfair sein, aber wenn man diese dann schafft sind die Erfolge umso größer.
Fazit
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Damit ich mich nicht noch mehr in weiteren Auswüchsen der Textergüsse vergesse: Resonance of Fate ist definitv nicht für jeden RPG-Spieler, alleine weil es alles bisherige über den Haufen wirft - aber genau HIER liegt das Potenzial des Titels. Wer sich auf diesen Trip einlassen will muss sich viel Zeit nehmen um sich in das System zu arbeiten, wird aber mit einem der Highlights der letzten Jahre belohnt. Auch wenn die Story langsam startet und das Spiel durchaus fies sein kann, so wird man hier nicht enttäuscht, wenn man gewillt ist nicht einfach stupide vor dem TV zu sitzen und nach Schema F zu spielen. Hoffen wir dass der Titel nicht auch so untergehen wird wie Valkyria Chronicles, welches ebenfalls ein durchaus eigenes SRPG war und wegen seines Systems mehr als nur Skepsis hervorgerufen hat - trotz sehr guter Wertungen und Kritiken.
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